Sind Smoothies gesund? Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen. Kein Wunder, denn die kleinen bunten Fläschchen begegnen uns heutzutage in nahezu jedem Supermarkt.

Sie möchten uns glauben machen, dass gesunde Ernährung doch eigentlich ganz einfach ist. Selbst der größte Obst-Muffel könne mithilfe einer dieser Fruchtbomben, mal eben so im Vorbeigehen, die empfohlene Tagesration an Vitaminen verdrücken. Schmeckt verdammt lecker und fühlt sich auch noch gut an. 

Das gute Gefühl gilt um so mehr für selbstgemachte Smoothies. Eine Handvoll frischer Blattspinat, eine halbe Banane, ein paar tiefgekühlte Beeren und natürlich Wasser. Zwei Minuten shreddern bei 20.000 Umdrehungen und fertig ist die perfekte Mahlzeit für effizienz-liebende Gesundheitsfanatiker.

Schneller und einfacher lässt sich wohl kaum eine gesunde Zwischenmahlzeit zubereiten. Smoothies liegen voll im Trend – aber wie gesund sind sie wirklich?

In diesem Artikel erfährst du welche Smoothies wirklich gesund sind, woran du ungesunde Smoothies, dickmachende Smoothies erkennst und du bekommst ein einfaches und flexibles Basis-Rezept für gesunde Smoothies.

Diabetes Typ 2 Ernährung
Sind Smoothies wirklich so gesund wie sie scheinen?

Fakt ist: die meisten essen zu wenig Obst und Gemüse

Die internationale Smoothie Fangemeinde nimmt rasant zu. Auf zahlreichen Blogs, Instagramfeeds und Bücher versorgen sich die Anhänger täglich mit den neuesten Rezepten. 

Der durchschnittliche Konsum von Obst und Gemüse liegt in Deutschland zwischen 124g und 250g pro Tag, je nach dem welchen Zahlen man glauben schenken möchte.

Das ist jedoch, nicht nur gemessen an der eher utopisch hohen Empfehlung von 650g der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, deutlich zu wenig.

Möchte man hinsichtlich Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs effektiv Risikominimierung betreiben, so wären 400g „schon“ ausreichend. Doch auch das will erstmal geschafft werden.

Da klingt es doch sehr verlockend, anstatt eine gefühlte Ewigkeit auf einem 400g-Berg Grünzeugs herum zu knabbern, die gesamte Tagesration kleinzuschreddern und kurzerhand auf „ex“ zu trinken. Zack, Fertig, Aus. Thema erledigt für den Tag.

Was stimmt denn nun: Sind Smoothies gesund oder versteckte Dickmacher ?

Selbstgemachte grüne Smoothies sind absolut empfehlenswert und gesund. Zumindest, wenn man auf einen hohen Gemüse- und gleichzeitig geringen Obstanteil achtet. Weiterhin gilt diese Aussage nur, so fern man es nicht übertreibt und das Zeug literweise trinkt. Denn viel hilft in diesem Fall nicht viel.

Mehr als einer Smoothie am Tag kann den Darm überlasten und erhöht die Zufuhr unerwünschter pflanzliche Verbindungen, wie etwa Oxal- oder Phytinsäure. Diese hemmen sogar wiederum die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen.

Obst-Smoothies machen dick

Nicht empfehlenswert sind hingegen die häufig gesüßten Smoothies auf billiger Obstpüreebasis aus dem Supermarkt. Diese sind tatsächlich eher versteckte Dickmacher und sicher nicht die supergesunde Zwischenmahlzeit, wie uns die Werbung suggerieren möchte.

Das Problem: sie enthalten zu viel Energie in Form von Einfachzuckern. Die Ernährungswissenschaft empfiehlt maximal 2 Obstportionen pro Tag. Wer jedoch regelmäßig mehr als einen 0.2l Obstsmoothie oder Fruchtsaft trinkt, der kommt schnell eher auf 5- 6 Obstportionen pro Tag.

Der Diplom-Ökotrophologe Dr. Nicolai Worm warnt in einem Interview:


Obst sollte man essen und nicht trinken!

Dr. Nicolai Worm

Und das aus gutem Grund, denn zu große Mengen Obstzucker überfordern unsere Organe und erhöhen das Risiko für Erkrankungen. Insbesondere begünstigt werden z.B. die nicht-alkoholische Fettleber oder Diabetes Typ 2.

Zusammenfassung – Sind Smoothies gesund?

  • Bei Obst-Smoothies aus dem Supermarkt gilt: Nein, denn es sind häufig nichts anderes als getarnte Kalorienbomben. Vor allem Diabetiker sollten hier nicht zugreifen.
  • Bei einem selbstgemachten grünen Smoothies auf Gemüsebasis pro Tag gilt: ja, dieser ist absolut empfehlenswert. Er ist eine schnelle und bequeme Methode für Gemüsemuffel, ihre tägliche Verzehrsmenge ordentlich zu steigern.

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Das Grundrezept für deinen ersten gesunden Smoothie

Die gute Nachricht ist, für den Anfang brauchst Du keinen Highend-Smoothiemaker für utopische 899 Euro. Ganz im Gegenteil, der günstige Standmixer aus dem Drogeriemarkt um die Ecke tut’s erstmal genauso. Rein theoretisch lassen sich grüne Smoothies sogar mit einem stinknormalen Stabmixer zubereiten. Wenn Du dich allerdings für den Stabmixer entscheidest, könnte es sein, dass Du danach deine Küche neu streichen musst. Denn einen Deckel zu improvisieren ist gar nicht so einfach.

Mit dem folgenden Grundrezept kannst Du ganz einfach deinen ersten Smoothie zubereiten. Sei kreativ – Tob dich aus und probiere verschiedene Kombinationen.

Infografik für ein Smoothie Grundrezept | Diabetes Typ 2 Ernährung
Infografik: Grundrezept für gesunde grüne Smoothies

Extra Tipps:

  1. Achte beim Kauf auf Wasser in abgepacktem Salat. Je mehr Wasser in der Verpackung vom Salat zu sehen ist, desto älter ist dieser.
  2. Da die Zutaten vor dem Verzehr nicht erhitzt werden, sollten sie gut unter kaltem Wasser abgewaschen werden. So schützt Du dich vor Krankheitserregern.
  3. Nicht mit Honig oder Zucker süßen, sondern lieber z.B. eine halbe Banane nehmen.
  4. Verwende keine Fruchtsäfte und kein Konserven-Obst (meist eingelegt in Zuckerwasser). Stattdessen sind (Tiefkühl) Beeren empfehlenswert. Sie sind ballaststoff- und vitaminreich und haben eine geringe Energiedichte.

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  • Wie oft trinkst Du Obstpüree Smoothies aus dem Supermarkt?
  • Was ist deine Lieblings Zutat für gesunde Smoothies?

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